Rezension Darker Minds & Darksome von Mia Kingsley

An sich habe ich genug zu tun mit der Arbeit an eigenen Schreibprojekten. Doch gestern, als ich im Garten saß, um ein paar Sonnenstrahlen zu genießen, musste ich zu meinem Leidwesen feststellen, dass mein Notebookdisplay absolut nicht geeignet ist für die Arbeit unter freien Himmel unter diesen Bedingungen.

Das heißt aber nicht, dass ich auf der faulen Haut lag. Auf dem Kindle kann man nämlich auch bei hellstem Sonnenschein gut lesen. Also machte ich mich daran wenigstens meine theoretischen Fähigkeiten zu verbessern und vielleicht den einen oder anderen Roman zu lesen. Es wurden dann gleich zwei. Diese Rezi hier unterscheidet sich nicht nur im Aufbau, sondern auch in der Intention von denen, die hier üblicherweise veröffentlicht werden.

 

Es ist übrigens nicht so, dass ich Bücher von Kollegen lese, um von ihnen abzukupfern. Ich lese als ganz normaler Leser, aber auch mit einer gewissen professionellen Neugier. Ich habe mir also zwei Romane zur Brust genommen, und zwar „Darksome“ und „Darker Minds“ von Mia Kingsley. Sie ist diejenige Autorin, die regelmäßig die Erotik-Charts auf Amazon rockt.

Vorweg sage ich euch Folgendes. Falls ihr gerne heiß-düstere Geschichten mit Elementen von Dominanz/Submission lest, dann solltet ihr eure Zeit nicht länger mit dem halbgaren Stuss verschwenden, den ich hier über Mias Bücher schreibe, sondern diese Bücher einfach lesen!

 

Mia beherrscht die Regeln der Dramaturgie, womit sich die meisten in unserem Genre wirklich schwertun. Das liegt vermutlich daran, dass sie Germanistik studiert hat. Sie weiß, auch bei Erotik reicht es nicht aus, den Weg zweier sich Liebender in die gemeinsame Bettstatt zu zeigen, um sich möglichst schnell den dortigen Aktivitäten zu widmen.

Vielmehr baut Mia Hürde um Hürde auf, nutzt jede Gelegenheit, den Weg der Protagonisten ins Schlafgemach so beschwerlich wie möglich zu machen. Die beiden lieben sich vielleicht gar nicht, und wenn doch, wollen sie es sich überhaupt nicht eingestehen? Halten sie ihre Schäferstündchen überhaupt im Bett ab, oder gar in einem Keller? Und dann tauchen auch noch allerlei finstre Gestalten auf, die unsere Helden daran hindern wollen, das wohlverdiente Liebesglück zu genießen und sich endlich ihren dunklen Gelüsten hinzugeben.

 

Daraus ergibt sich ein Tanz auf der Klippe, denn Mia beherrscht diese Choreografie perfekt. Immer wieder schafft sie es, den Leser erschauern zu lassen, und zwar auf eine Art, die man nur bewundern kann. Es liest ja nicht jeder Leser einen Text auf die gleiche Art. Es gibt Stellen, da wird dem einen der Schreck in die Glieder fahren. Ganz bewusst baut Mia Schockmomente ein, und ein Leser denkt: „Oh weh, jetzt hat sie sich aber echt in die Scheiße geritten. Das wird ganz übel enden“, während der andere rasch umblättert, in der Hoffnung auf eine ganz besonders heiße Szene. So ist man stets hin- und hergerissen zwischen einem leichten Grausen und Leidenschaft und verfolgt gespannt wie sich innere und äußere Konflikte auflösen.

 

Mein Fazit:

Wenn es ein Rezept gibt wie man aus Drama, Spannung, Emotionen und heißem Sex eine perfekte Dark-Romance-Story zusammenmischt, dann hat Mia es gefunden.

Hut ab, Kollegin.

 

Lesetipp: In eine abgeschiedene Ecke des Gartens verziehen, wo niemand das Zelt in den Shorts bemerkt. Weibliche Leser sollten sich auf feuchte Höschen einstellen.

 

 

Danke an die Lounge, dass ich meine Gedanken hier teilen darf.

Tomasz Bordemé

 

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