Rezension The Affair of the Devil: Sammelband von Lucy Stern

Cover
Das Cover ist traumhaft gestaltet…einfach himmlisch, und steht so eigentlich im völligem Kontrast zur ganzen Geschichte. Aber das wird einem erst nach und nach bewusst.

Protas
Maxine hat mit einer unglaublichen Stärke eine Sucht bezwungen, die sie an den Rand ihrer Existenz gebracht hat. Sie konnte eine große Portion Schmerz und Leid erfolgreich hinter sich lassen und ist an einem Punkt angelangt, an dem sie zufrieden ist. Bis zu jenem Abend, der alles ändert, und einen Sturm ankündigt, der nicht mehr aufzuhalten ist. Ein Sturm, der Alles in den Schatten stellt und dessen Ausmaß sich nicht erahnen lässt.

Sein Name ist „John Smith“ und er Besitzer des angesagten Clubs „Hellfire“. Seine dunkle und geheimnisvolle Aura geht einher mit einer erotischen Ausstrahlung, die jegliche Grenzen sprengt. Eine Mischung, die gefährlich ist. Höllisch gefährlich…

Schreibe & Inhalt
Ich liebe es, wenn sich innerhalb der ersten Seiten ein Gefühl einstellt, dass einem einen Schauder über den Rücken laufen lässt. Der Schreibstil von Lucy Stern hat das wieder einmal geschafft. Die markanten Szenen, denen eine gewisse Schwere anhaftet, lassen von Beginn an vermuten, dass eine Story auf uns zukommt, die uns teilweise die Luft anhalten lässt. Und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.

Alle guten Vorsätze und ihre selbst auferlegten Regeln werden auf eine harte Probe gestellt, als Maxine bei einem Botengang den Besitzer des „Hellfires“ kennenlernt. Aber der Besuch im Club bringt auch Erkenntnisse, die sie nicht erwartet hat. Maxine sinnt nach Rache und nach einer Kurzschlussreaktion macht sie einen folgenschweren Fehler. Sie bringt einen Stein ins Rollen, der nicht mehr aufzuhalten ist. Maxine spielt plötzlich die Hauptrolle in einem Spiel, das schicksalshafter nicht sein könnte und erliegt einem Mann und dessen Welt, deren Existenz alles in den Schatten stellt.

Spannungsbogen
Ich musste ständig vor Aufregung die Luft anhalten. Die Zusammenhänge, die vielen Facetten, die nach und nach zu einem Ganzen werden, sind einfach so unfassbar spannend aufgebaut, dass ein Weglegen des Buches zu einem unmöglichen Unterfangen macht. Ich wollte wissen wie es weitergeht, was als nächstes kommt. Und man wird überrascht, immer und immer wieder. Ein Umstand, der das macht das Sammelband, die ganze Story, zu etwas Besonderem macht.

Taschentuchfaktor
Wenn man nah am Wasser gebaut ist rate ich…legt euch eine Menge zurecht. Auch wenn Maxine eine Stärke besitzt, die sich gewaschen hat, gibt es Dinge, die ihr das Herz brechen. Und gebrochen wird es, mehrmals, denn Mr. Smith ist ein Mann der sich weder entschuldigt, noch irgendeine seiner Taten jemals bereuen würde. Die letzten 10% des Buches, und diese sind lang, sind ständig Tränen geflossen.

Erotikfaktor
Es ist heiß, wahnsinnig erotisch, mit genau der richtigen Härte und Dominanz versetzt. Die erotischen Szenen stehen nicht im Vordergrund, obwohl Erotik in der ganzen Story eine wesentliche Rolle spielt. Das klingt jetzt ein bisschen kryptisch, aber wenn ihr es gelesen habt, wisst ihr was ich meine 😉

Minisnippet
„Ich bin nicht ihr Betthäschen!“ Ihre Stimme hatte einen verzweifelten Klang mit einem Hauch Hysterie, wie Maxine zu ihrem eigenen Ärger bemerkte, aber das war nicht verwunderlich. Allmählich stieß sie an ihre Grenzen.
„Ich könnte dich zwingen. Als Gegenleistung für meinen Schutz. Eigentlich wäre das sogar das Mindeste, was du tun könntest, immerhin verdankst du mir dein Leben.“
Mister X sprach in einem so sanften Tonfall, dass Maxine sich die Frage sparen konnte, ob er das ernst meinte. Das tat er. Todernst. Und das wiederum entsetzte sie. Er musste es deutlich in ihrem Gesicht sehen können, denn sein grausames Lächeln verschwand von seinen Lippen.
„Wow“, begann sie und lachte zynisch. „Ich hätte nicht geglaubt, von Ihnen noch enttäuscht werden zu können, da ich ohnehin überall eine Falle erwarte, aber das? Sie haben es tatsächlich geschafft meine quasi nicht existenten Erwartungen zu unterbieten.“
Sie wandte sich kopfschüttelnd ab und versuchte den Druck, der auf ihrem Brustkorb lastete, wegzuatmen. Dieser Erpressungsversuch hatte gesessen. Ein Teil von Maxine hatte sich sogar gefreut, ihn nach zwei Tagen wiederzusehen und zwar der Teil, der so dumm gewesen war, sich in diesen gewissenlosen Bastard zu verlieben. Jetzt hatte er es tatsächlich geschafft, ihr schon wieder wehzutun. Sie hatte angenommen und darauf vertraut, dass er wenigstens seinem eigenen Kodex treu war, einer Frau keine Gewalt anzutun.

Fazit:
Ein Meisterwerk, das kann ich mit völliger Überzeugung sagen. Das Buch hat sich unweigerlich in meinen absoluten Top 3 festgesetzt. Kennt ihr das Gefühl, wenn man ein Buch liest, und es wird alles andere nebensächlich? Man kippt völlig rein in die Geschichte? Man muss immer daran denken! Wie geht es weiter, was hat es mit den vielen geheimnisvollen Aussagen auf sich, was steckt dahinter? Und dann kommt da eine Geschichte, mit der ich so niemals gerechnet hab, die mir ständig Gänsehaut und schlaflose Nächte beschert hat und die mich jetzt, nach zuschlagen der letzten Seite, immer noch völlig gefangen hält.  Die Story ist, auch wenn das jetzt irgendwie ulkig kling, authentisch aufgebaut, man glaub jedes verdammte Indiz, jedes Detail. Und ich schwöre euch, würde es diesen „Hellfire“ Club wirklich geben,  ich würde im nächsten Flieger sitzen. Danke für dieses Highlight, das sich in mein Herz gebrannt hat. Danke für diese tollen, aufwühlenden Lesestunden und DANKE für 3 Protagonisten, die man einfach lieben muss.


„The Affair of the Devil“ auf Amazon


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.