Rezension Love me now: Jetzt oder nie von Cassie Love

Cover
Das Cover in Grautönen gehalten, mit dem Portrait eines Mannes, hinterlässt den Eindruck, als würde er dich als Leser direkt anschauen. Ob er jetzt den Prota charakteristisch darstellen soll, kann ich so nicht sagen, da jeder Leser ja doch seine eigene Vorstellung davon hat.

Prota
Lola, frisch von ihrem Verlobten getrennt, will eigentlich erst mal ihre Verletzung und Enttäuschung verarbeiten. Jedoch kommt sie nicht dazu. Denn Christopher, kaum, dass er seine Chance wittert, lässt ihr keine Zeit und Ruhe. Er versucht sie mit aller Kunst, abzulenken. Und so kommt sie aus ihrer „ich will leiden Phase“ heraus, ohne groß darüber nachzudenken und auch Christopher darüber böse zu sein.

Christopher wird, wenn auch ein reicher Schnösel, nicht wie so oft als überheblicher, was kostet mich die Welt Typ dargestellt. Eher als Mann von Welt, mit dem gewissen gefüllten Geldbeutel, der endlich die Chance hat, seinen Schwarm zu umgarnen und auch keine Gelegenheit dazu auslässt. Schließlich arbeiten beide in der gleichen Firma, durch unterschiedliche Abteilungen getrennt.

Schreibe und Inhalt
Die Geschichte soll aus beider Sicht zu erleben sein. Leider gelingt hier aber der Wechsel nicht immer sehr gut, sodass man oft nachlesen muss, wer nun gemeint ist. Vielleicht wäre dann hier eher die Sicht nur von Lola besser gewesen. Vom Schreibstil her, ein guter Mix aus frecher Sprache, etwas ausführlicher Darstellung, humorvollen Szenen und doch war er auch mal schwerfällig und etwas zäh. Auch Gedankensprünge und dazu fehlende Absätze haben es mitunter etwas schwerer lesen lassen.

Eine nette Geschichte, wenn aus einer Büroromanze mehr wird. Denn Lola konnte ja nicht ahnen, dass hinter ihrem Verehrer Christopher viel mehr steckt, als nur der Kollege aus dem PR Management. So lässt sie sich darauf ein, wenn auch manchmal etwas widerwillig, von ihm über ihre Trennung hinweg getröstet zu werden. Dass das nicht ganz ohne Hintergedanken Seitens Christopher geschieht, ist auch nicht zu verdenken.

Spannungsbogen
Einmal angefangen, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Die Story baute auf und gerade zum Schluss hin, nochmals an Fahrt zu gewinnen.

Taschentuchfaktor
Taschentücher waren bei mir jetzt nicht nötig. Es gab durchaus sentimentale Momente im Buch, die berührt haben.

Erotikfaktor
Das Knistern zwischen den Protas, auch das Zusammenkommen und sich gegenseitig zu spüren, lieben, ging auf eine schöne Art und Weise auf den Leser über. Man hat beim Lesen mitgefühlt. Es war mitunter heiß, was die beiden Protas erleben durften.

Minisnippet
… Jetzt wo ich darüber nachdachte, fiel mir auf, dass Chris einen tollen Superman abgeben würde. Mit seiner markanten Kinnpartie und dem dunklen, glänzenden Haar. Groß war er auch. War Superman groß? Ich konnte spüren, wie ich rot wurde… Die Couch war unbequem – aber das war nicht der Grund, wieso ich meine Position änderte. Christopher. …
… „Es braucht dir nicht mehr leid zu tun. Du bist mir nicht auf den Fuß getreten oder hast versehentlich meine Lieblingsteetasse zerbrochen. Du hast jemanden anderen in unserem Bett gefickt. Wenn du nicht erwischt worden wärst, würde es dir auch nicht leidtun. Also braucht es das jetzt ebenfalls nicht.“
… Ein Teil von Lola wollte ja sagen. Nein war eine Antwort bei der ich mich entschieden hatte, sie nicht zu akzeptieren. Sie würde ja sagen. Nicht morgen Nacht. Nicht in der nächsten Nacht. Sondern heute Nacht. …
… Mein kompletter Körper schien zu brennen, jeder Teil von mir war voll von dem Adrenalin mit dem er mich wieder und wieder erfüllte. Ich drückte mein Gesicht in das Kissen, biss so stark hinein, wie ich nur konnte. Unten lief Musik, was gut war. Trotzdem wollte ich nicht laut sein. Das letzte, was ich brauchte, war, dass irgendjemand hörte, wie laut ich werden konnte, wie laut Chris mich werden lassen konnte. …

Fazit
Trotz, dass ich an manchen Stellen, gerade in Bezug beim Aufklärungsgespräch, der Meinung bin, dass dies etwas ausführlicher hätte beschrieben werden können, nicht zu schnell abgehandelt, fand ich die Story schön zu lesen. Sie ist eine tolle Geschichte, ein wenig sich dem Traum vom reichen Prinzen hinzugeben, ohne dieses Milliardärsthema zu überreizen. Das fand ich besonders gut umgesetzt, da sich hier eben nicht der gängigen Klischees bedient wurde. Die sympathisch und vor allem realistisch beschriebenen Protas machten das Lesen des Buches zu einem erfrischenden und abwechslungsreichen Vergnügen. Sterne muss ich jedoch bezüglicher der Langatmigkeit an manchen Stellen, zu schnelle Abhandlungen an wichtigen Stellen und die Gedankensprünge abziehen. Dennoch ein gutes Buch, aber leider kein Ausreißer.

Von mir gibt es gute 3 Sterne.


„Love me now: Jetzt oder nie“ bei Amazon


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