Schreibwettbewerb Februar Helen Baxter – Autorenstory

Zum Abschluss unseres Schreibwettbewerbs bedanken wir uns noch einmal recht herzlich bei Helen Baxter für die Patenschaft und die tolle Zusammenarbeit. Mit ihrer tollen Story beenden wir den Schreibwettbewerb für den Monat Februar 2017.

Viel Spaß beim Lesen.


Erste Liebe

von Helen Baxter ©

Schwimmen war für sie seit je her ein schöner Sport. Zu Hause langte es finanziell ‚nur‘ für den Schwimmverein, aber ihr war es egal. Sie durfte im Wasser sein, solange sie wollte oder bis die Erschöpfung sie aus dem Becken trieb.

Schon immer als Wasserratte verschrien, waren blaue Lippen beim Baden im Meer oder halb abgefrorene Zehen beim Planschen in einem eiskalten Gebirgsbach kein Hindernis. Mit bloßer Hand Forellen fangend im Bach hinterm Haus, genoss sie ihre Kindheit. Wasser hat immer eine Rolle gespielt. Regen hatte ihr noch nie etwas ausgemacht. Das ging so weit, dass sie nicht einmal einen Regenschirm besaß. Mit dem Fahrrad fuhr sie selbst bei Gewitter ins Freibad oder an den Badesee, allen Warnungen zum Trotz.

Eine gewisse Affinität zu Wasser konnte man ihr also nicht absprechen und heute hatte sie vor, diese auf den Bademeister auszuweiten. Thomas D. hieß das Objekt der neu erwachten Begierde. Ein Bild von einem Mann. Eigenartig, bis zu diesem Tag hatte sie sich für Jungs in ihrem Alter nie interessiert, und wenn überhaupt, dann stand sie auf ältere Typen. Wobei sie das auf ihren Vaterkomplex schob, denn ihren hatte sie schon früh verloren.

Es war nicht so, dass sie sich ihrer Sexualität nicht bewusst wäre. Im Gegenteil. Ihr kürzlich vor dem Spiegel abgehaltener Selbstcheck war sehr zufriedenstellend ausgefallen. Durch das regelmäßige Schwimmtraining waren ihre Muskeln gut definiert, sie hatte eine schlanke Taille, aber gut gerundete Hüften, die sie sexy zu schwingen wusste. Neuerdings im Besitz eines Paares hoher Schuhe hatte sie dieses vor dem Spiegel auf und abgehend geübt. Nicht, dass sie da schon vorhatte, jemand bestimmten zu bezirzen, aber man konnte ja nie wissen.

In diesem Sommer langte es zu Hause wieder mal nicht für einen Urlaub. Ihre Klassenkameraden der Abschlussklasse auf dem Gymnasium waren alle irgendwo im Ausland, nur sie verbrachte die Ferien wie immer im Freibad. Das machte ihr in diesem Jahr aber so gar nichts aus. Hatte sie doch vor zwei Wochen das erste Mal ein Kompliment bekommen.

„Du hast die schärfsten Kurven aller Mädels im ganzen Rheinstadion“, lautete die Aussage von Thomas, mit dem sie bisher immer nur auf der Sonnenwiese mit einem anderen seiner Bademeisterkollegen Skat gekloppt hatte. Das war bis dahin ihre einzige Art, den Mann zu reizen. 18, 20, 2, 0, 4, Kontra, Re, Bock. Sie grinste, als sie daran dachte. Bis dato waren die Jungs Neutren.

Offenbar hatte Thomas aber gar kein Skatspiel im Kopf, wenn er sie betrachtete. Von jemandem begehrt zu werden, den sie auch mochte, war etwas Neues für sie, und als er sie in einer Pause fragte, ob sie mit in die Bademeisterumkleide kommen wollte, war sie rot geworden und hatte gesagt: Lieber nicht.“ Anschließend hatte sie sich massiv geärgert. Wie eine Jungfrau zu wirken, war alles andere, als sie wollte, selbst wenn er sie für das Schärfste von Hunderten Mädchen im Schwimmbad hielt.

Sie waren dann ein paar Mal miteinander zum Billardspielen und Bowlen ausgegangen. Das hatte ihr gefallen, obwohl außer ein paar Küssen nicht viel passiert war. Aber danach herrschte Funkstille, keine Anrufe mehr, nur die täglichen Begegnungen im Schwimmbad. Frustrierend. Ansprechen wollte sie ihn deswegen aber auf keinen Fall. Sie hätte auch gar nicht gewusst, was sie sagen sollte. Ab sofort folgte sie daher einer Strategie, die darin bestand, mit langen, dunklen Locken, leicht geschminkt, in einem hübschen Sommerkleid, in High Heels, die bunte Badetasche umgehängt, den Weg entlang des 50-Meter-Beckens in Richtung des Schatten spendenden Ahornbaums zu stöckeln, wo die Jungs immer schon einen Platz für sie reservierten.

Und da kam er ihr auch schon entgegen. Wie fast jeden Tag um dieselbe Zeit, wollte er ihre Badetasche tragen. Er war so wohlerzogen. Das mochte sie. Also setzte sie ihr strahlendstes Lächeln auf und stolzierte auf ihn zu. Ob es an dem Gullideckel lag, oder weil er auf sie plötzlich so aufreizend erschien, in den weißen Bademeistershorts und dem Wahnsinns Sixpack, der frisch eingeölt in der Sonne glänzte und sie blendete?

Jedenfalls schlug sie der Länge nach hin. Genau vor seine Füße. Am liebsten wäre sie im Boden versunken, als sie aufsah und er direkt vor ihr stand, sie von unten seinen wohlgeformten Waden entlang nach oben schaute und von der Mitte aufgehalten wurde, das aber erst bemerkte, weil er halb bestürzt, halb vorwurfsvoll „was machst du denn nur?“, fragte und in die Hocke ging.

Jetzt bloß nicht noch dümmer rüber kommen.

„Ich wollte nur mal den Boden küssen, auf dem du wandelst“, antwortete sie und hielt es für halbwegs schlagfertig.

Er half ihr hoch. „Hast du dir wehgetan?“

„Danke nein, schon gut“, log sie und hätte am liebsten ihre Knie angeschaut hielt aber tapfer die aufkommenden Schmerztränen zurück. Zu allem Überfluss hatte sie auch noch einen Schuh verloren. Auf einem Bein balancierend angelte sie danach, geriet ins Schwanken und stützte sich, in Ermangelung einer anderen Gelegenheit, mit der flachen Hand auf Thomas’ Brust ab, der wie eine Wand stand.

„Bekommst du meinetwegen weiche Knie?“, frotzelte er und fing sie am Unterarm ab.

„Blödmann!“, entwich es ihr und bemerkte, dass sie feuerrot wurde. Sie machte sich los und stolzierte davon. „Musst du nicht zur Schicht?“, warf sie über die Schulter zurück.

„Turm 5, direkt am Startblock, wir sehen uns in der Pause. Ich hab heute noch eine Überraschung für dich!“, rief er ihr nach.

Mit Herzklopfen brachte sie die restliche Strecke hinter sich, ohne sich umzudrehen und steuerte den Liegeplatz an, wo sein Freund Pete wartete.

„Hi Flipper“, begrüßte er sie und spielte damit auf ihre Schwimmkünste an, die ihr den Spitznamen eingebracht hatte. „Hast ja ’ne geile Bruchlandung hingelegt. Sah aber mehr aus wie ein gestrandeter Wal.“

Sie streckte ihm die Zunge raus, zog das Sommerkleid, unter dem sie einen Schwimmanzug trug, über den Kopf, packte die Schwimmbrille und ignorierte den bewundernden Blick von Pete.

„Ich geh erst mal schwimmen.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, joggte sie los.

Wasser war ihr Element. Sie erklomm den Startblock, warf einen kurzen Blick über das Gelände. Es war noch früh, kaum jemand im Becken. So liebte sie es. Eine spiegelglatte Wasserfläche für sich allein. Ein kurzer Blick zu Thomas auf seinem Aussichtsturm. Ihm wollte sie zeigen, was sie drauf hatte. Vorbeugen, die Fingerspitze an der Zehe aufsetzen, Spannungsaufbau, Schwung, abdrücken. So weit wie möglich sprang sie nach vorne, das Wasser taxierend, bis die Finger die Oberfläche teilten. Im Moment des Eintauchens, den Körper unter Spannung, fühlte sie sich tatsächlich wie ein Delfin.

Das Wasser gurgelte einen Augenblick lang laut, sie spürte, wie es den Körper umschloss, und die beim Eintauchen erzeugten Luftblasen die Haut kitzelten. Die Dynamik des Startsprungs nutzend, zwei Armzüge unter der Oberfläche, glitt sie hindurch. Die Stille, als das Eintauchgeräusch verschwand, ihr schlagendes Herz, der einzige Beat. Wäre sie doch ein Seelöwe oder ein Delfin, dann könnte sie minutenlang tauchen, mit diesem Delfingrinsen im Gesicht, ohne Luft zu holen, besäße den CW-Wert eines Pinguins und würde durch das Element gleiten, wie ein Torpedo. Das Wasser streichelte ihren Körper und sie fühlte sich schwerelos, es war fast wie Fliegen.

Dann die Sekunde, in der sie entschied, weiter zu tauchen, bis die Lungen nach frischem Sauerstoff schrien, sie den Impuls aber unterdrückte, weil die Erfahrung lehrte, sie musste noch lange nicht atmen. Jetzt noch nicht – sie konnte zwanzig, dreißig Züge machen, bis zum Anschlag an der gegenüberliegenden Wand. Rollwende und dann erst auftauchen. Einen tiefen Atemzug und in wechselnden Stilen hin und her, von Wand zu Wand. Auspowern und die Peinlichkeit vergessen. Ankommen, entkommen, raus aus der Schwärze, der Übelkeit danach, weil sie sich vollkommen verausgabt hatte.

Da war er – der Tunnel. Schwarz ließ er sie Raum und Zeit vergessen, ohne Zählen von Bahnen, keine Sekunden, die zählten. Einfach nur sie im Wasser, bis zur totalen Erschöpfung. Danach ließ sie sich total kaputt treiben. Mit ausgebreiteten Armen und Beinen genoss sie das Runterkommen, ließ die Gedanken zurückkehren und wollte, dass dem nicht so sei. Ein kurzer Moment, so einfach. Umdrehen, abtauchen, nie wieder auftauchen. Aber sie tat es nicht, sie hing am Leben. Außerdem – hatte Thomas nicht von einer Überraschung gesprochen? Sie hatte sich verknallt in den Typen!

„Muss ich dich retten? Du bewegst dich schon seit zehn Minuten nicht“, vernahm sie seine Stimme. „Ich musste meine Kollegen schon davon abhalten. Versteh’ gar nicht, wieso die so geil darauf sind, dich aus dem Wasser zu ziehen!“, klang es spöttisch vom Aussichtsturm auf sie herab.

Sie machte ein paar Paddelbewegungen mit der Hand, damit sie ihn anschauen konnte, dann viel ihr auf, dass sie die Beine einladend in seine Richtung gespreizt hatte, wie man es bei ‚Toter Mann‘ halt so machte, und ging vor Schreck unter. Prustend tauchte sie auf und strampelte auf der Stelle mit den Beinen.

„Was bist du denn für ein Bademeister, wenn du erst fragen musst? Weißt du nicht, dass man auch als guter Schwimmer ertrinken kann, wenn man plötzlich einen Krampf bekommt?“, antwortete sie trotzig, „ ich schwimm besser vor Turm 7, Werner wäre bestimmt längst gekommen, um mich zu retten!“

Vielleicht hätte sie das besser nicht sagen sollen, denn es provozierte Thomas dazu seine Shorts mit einer demonstrativen Geste von seinem Hintern zu streifen, und in dem knappsten roten Badehöschen, das man sich an einem knackigen Männerarsch denken konnte, direkt vom Turm aus kopfüber ins Becken zu springen, um direkt vor ihr aufzutauchen.

„Dich würde ich niemals ertrinken lassen, Flipper“, sagte er, packte sie und drückte ihr einen Kuss auf den Mund. Sie überrascht zurücklassend, schwamm er zum Rand, schwang sich elegant aus dem Wasser und erklomm wieder seinen Turm.

„Ich erwarte dich heute Abend um 21.00 Uhr vor dem Eingang. Ich nehme an, du bist noch nie nachts hier gewesen, oder?“

Völlig überwältigt von seinem Kuss, leckte sie die Lippen ab. Das war gar nicht mal so schlecht, ob es davon am Abend mehr geben würde? Bloß, was machte ihn so sicher, dass sie kommen würde?

Natürlich stand sie um die verabredete Uhrzeit mit dem Fahrrad vor der Tür. Sie war extra früher gekommen, damit sie nicht erhitzt aussah, und hatte beobachtet, dass einige schon über den Zaun geklettert waren. Auf so eine Idee würde sie nie kommen. Sie kam sich ein bisschen verrucht vor und wollte schon umkehren, als Thomas plötzlich sein Rennrad neben ihrem abbremste.

„Hi Miri“, sagte er, mit vom Fahrtwind zerzaustem Haar, und gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange.

Miri hatte er noch nie zu ihr gesagt. Eigentlich hieß sie Miranda.

„Schön, dass du gekommen bist, ich war mir nicht sicher. Ich dachte, du hättest vielleicht Angst.“

„Vor dir? Muss ich?“ Das klang nicht so frech wie beabsichtig. Da er nicht antwortete, setzte sie, „willst du mit mir auch über den Zaun klettern?“, nach und sah auf ihr schickes Kleid und die dazu völlig ungeeigneten Schuhe hinab.

„Nö, ich bin hier Bademeister, ich habe einen Schlüssel.“ Er fasste sie bei der Hand, nachdem er den Seiteneingang aufgeschlossen hatte, und schob neben ihr das Fahrrad her.

Es fühlte sich gut an, seine Hand zu halten und irgendwie auch komisch. Erfahrungen mit Männern hatte sie nicht wirklich, außer ein paar unbeholfenen Flirts, musste sie zugeben. Ein bisschen auf Lolita machen, rumknutschen und die Typen dann abblitzen lassen, war was anderes, als plötzlich dem eigenen aufkeimenden Begehren gegenüberzustehen, stellte sie fest.

Ein etwas mulmiges Gefühl machte sich in ihr breit. In allen Becken tummelten sich Pärchen, knutschten rum oder machten lauter Spiele, die tagsüber streng verboten waren. Nackt baden zum Beispiel oder Arschbomben vom Rand machen. Jedenfalls war sie froh, dass sie einen Badeanzug drunter trug.

„Duuu, Thomas, was für eine Überraschung hast du denn für mich?“

Er ging einfach weiter, bis sie am Zehnmeterturm angelangt waren, und lehnte die Fahrräder an. Dort nahm er sie an beiden Händen, zog sie an sich, gab ihr einen weiteren Kuss, diesmal länger und mit Zunge. Dabei reckte er ihre ineinander verschränkten Hände über ihren Kopf und drängte den Körper an ihren.

Sie schloss die Augen und ließ sich auf ein wildes Geknutsche ein. Gott sei Dank, war das nicht der erste Zungenkuss ihres Lebens, aber eindeutig der Köstlichste. Dazu seinem Körper so nah sein zu können, das hatte sie sich schon seit Tagen erträumt.

Schmatzend löste sich Thomas von ihren Lippen. Ohne die Arme sinken zu lassen, sah er sie an. „Deine Küsse schmecken eindeutig nach mehr.“

„Wie? Ich verstehe nicht?“

„Ich aber. Dir ist noch gar nicht aufgefallen, dass ich dich seit letztem Jahr nicht mehr aus den Augen lassen kann, oder?“

Sie schüttelte den Kopf. „Ne, so lange schon?“

„Ja, du gehst mir nicht mehr aus dem Kopf, du Wassernixe. Und wenn ich dir beim Schwimmen zusehe oder beobachte, wie du Sprünge vom Zehner probst, dann will ich dich …“

„Willst du was?“

„Dich küssen und dir dieses Lächeln entlocken, das du gerade gezeigt hast, nachdem ich es endlich getan habe. Ich bin total in dich verliebt und als ich mit dir ausgegangen bin, da musste ich mich immer so zurückhalten, weil ich dich mit meinen Gefühlen nicht überfallen wollte.“

„Aha“, war alles, was sie herausbekam.

„Aber du magst mich auch, das habe ich bemerkt, und deshalb bin ich heute mutig.“

Sie wurde rot und das provozierte anscheinend, denn er führte seine Fingerspitzen ganz zart über ihr Gesicht und den Daumen über ihre Lippen, bis sie kitzelten und sie mit der Zunge darüber fuhr, was er ausnutze, um sie erneut zu küssen.

Auf einmal fühlten sich die Knie an wie Pudding und dann senkte er die Hände auch noch, ließ ihre los und führte seine über die Flanken nach oben bis zu ihrem Busen. Sie wurde stocksteif, als er zusätzlich sein Knie zwischen ihre Beine schob.

Himmel, was war nur los mit ihr, sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Auf einmal wollte sie ihm das Shirt vom Leib reißen und … Ja was eigentlich? Sie hatte keine Ahnung, was man dann machte, außer ein paar vagen Erzählungen einiger Klassenkameradinnen, die natürlich immer abbrachen, wenn es spannend wurde und diverser Informationen aus dem Internet, die sie aber nie wirklich erotisch oder für sich akzeptabel fand. Aber das jetzt? Hilfe, wen kann ich rufen? Den Bademeister? Der ist ja schon da! Und wie er da war. Gott, er roch so gut und seine Küsse, wie er sich an ihrem Hals entlang knabberte, hin zu ihrem Ausschnitt.

Er unterbrach plötzlich und sah sie an. „Komm!“ Er schob sie zum Aufstieg des Zehners und ließ sie vor sich her klettern. Auf dem Weg nach oben vertrieb er ein Pärchen von der Fünferplattform und Miri ahnte, was auf sie zukommen würde.

Mit zittrigen Knien kletterte sie vor ihm die steilen Stufen empor und dachte noch, dass er ihr dauernd unter den Rock sah. Oben angekommen blieb sie überrascht und außer Atem vom Aufstieg stehen.

Jemand hatte ein großes Herz aus Teelichtern auf die Plattform gestellt, ein Picknick stand dort mit Wein und Sandwiches und ein großer Rosenstrauß. Einige Blätter lagen verstreut auf der Decke in der Mitte.

Er schob sie die letzte Stufe mit seinem Körper empor, führte sie in die Mitte des Herzes und sah sie eindringlich an. „Ich bin total verliebt in dich und ich will nicht mehr warten. Aber wenn du nicht willst, dann warten wir noch …“

Welches Mädchen kann angesichts so viel Romantik noch nein sagen? So verbrachte sie ihr erstes Mal nachts auf der Plattform des Zehners. Eine zärtliche und zugleich heiße Angelegenheit. Und die Mutprobe danach. Vom Zehner runter in die Schwärze zu springen. Nur das Mondlicht schimmert auf der absolut glatten Wasseroberfläche und lässt keinen Blick zu, um die Höhe korrekt einzuschätzen. Man fasst die Hand des anderen, vertraut ihm von jetzt ab total, spürt dessen kurzen Druck, dann springt man hinab ins Dunkle. Es ist wie in einem Tunnel in einen Abgrund zu springen. Was für eine Nacht. Sie sprangen in ihre gemeinsame Zukunft. Irre!

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