Rezension Submissive To Go von Linda Mignani

Cover
Das Cover ist einfach wunderschön gestaltet und hat mich sofort angesprochen. Die Protagonistin wird im Buch optisch genau so beschrieben, wie man es hier auf dem Bild sieht. Auch die demütige und verletzliche Pose passt perfekt zu ihrer Charakterdarstellung. Das gesamte Design versprüht Sinnlichkeit und wirkt sehr niveauvoll und edel.

Protas
Carlie Gold konnte ihre devoten Neigungen früher ohne große Angst und Befürchtungen ausleben. Das änderte sich, als sie an einen psychopatischen Pseudo-Dom geraten ist, der sie körperlich und seelisch auf schlimmste Weise misshandelt hat. Carlie ist seitdem nur noch ein Schatten ihrer selbst und möchte nun auf einer Hikingtour zur Ruhe kommen und ihre alte Stärke wiederfinden. Doch dies verläuft anders als erwartet, als ein Sturm aufzieht und sie in einer abgelegenen Hütte landet. Dort trifft sie auf genau die Sorte von Mann, der sie für immer abgeschworen hat.

Slade Norton verarbeitet noch immer den schmerzlichen Verlust eines geliebten Menschen. Die Schuldgefühle plagen ihn und ziehen ihn geradewegs in den Selbsthass. Das Spiel aus Dominanz und Unterwerfung ist aus seiner Sicht die Wurzel dieser Tragödie und so versagt er sich das Ausleben seiner dominanten Seite komplett. Er verbarrikadiert sich in einer Hütte im Wald und will nur noch die Einsamkeit genießen. Dieser Plan wird torpediert, als Carlie auf der Türschwelle erscheint und Unterschlupf sucht. Sein Beschützerinstinkt springt sofort an, denn die junge Frau sendet eindeutige Signale, die den Dom in ihm an die Oberfläche holen, ob er will oder nicht.

Schreibe & Inhalt
Die Geschichte wird aus der Sicht beider Protagonisten erzählt, wodurch ihre seelische Zerrissenheit sehr berührend übermittelt wird. Carlie und Slade tragen tonnenschweres Gepäck aus der Vergangenheit mit sich herum und haben ihren sexuellen Neigungen den Rücken gekehrt. Doch das Schicksal führt sie an den selben Ort und zwingt sie dazu, sich ihren Ängsten zu stellen. Mit größtem Einfühlungsvermögen schaffen sie es Vertrauen aufzubauen und sich gegenseitig zu heilen. Carlie ist an einen gewalttätigen und gestörten Mann geraten, der sie fast zerbrochen hätte. Mit Slades Hilfe kommt ihre innere Stärke wieder ans Tageslicht, genauso wie ihre freche und aufmüpfige Art. Sie schreckt nicht mehr bei jeder Berührung zusammen, sondern fordert eine lustvolle Bestrafung sogar heraus. Dieser Wandel war sehr schön zu erkennen und Carlie konnte sich deshalb von der ersten Seite an in mein Herz schleichen. Slade ist als Master natürlich Kontrolle gewohnt, aber auch er musste erkennen, dass man gegen manches machtlos ist. Trotzdem ist er der festen Überzeugung als Dom versagt zu haben und dem Titel Master nicht würdig zu sein. Auch er muss langsam wieder lernen, dass er zu den verantwortungsvollsten Männern gehört, bei denen die Sicherheit und das Wohlergehen der Partnerin an erster Stelle steht. So einen traumhaften Dom kann sich jede devote Frau nur wünschen, und es ist wunderschön mitzuerleben, wie er sein Selbstbewusstsein wiedererlangt. Die Autorin überzeugt mit einem flüssigen und lockeren Schreibstil, der in den entscheidenden Situationen Feingefühl und psychologisches Wissen aufweist, dem es aber auch nicht an der Prise Humor fehlt, die ich so sehr liebe und die ja praktisch schon zu einem Markenzeichen geworden ist.

Spannungsbogen
Es wird schnell klar, dass das Leben von Carlie und Slade durch schlimme Erlebnisse aus den Angeln gehoben wurde. Das ganze Ausmaß offenbart sich aber nur Stück für Stück, somit ist es fast unmöglich das Buch aus der Hand zu legen. Noch dazu ist die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten so berührend beschrieben, dass man einfach mitfiebern muss und auf ein Happy End hofft.

Taschentuchfaktor
Die Schicksalsschläge, die dieser Geschichte zu Grunde liegen, werden sehr herzergreifend und dramatisch transportiert. Ich hatte mehrmals Tränen in den Augen und habe mit beiden mitgelitten. Es gab aber auch Tränen der Rührung und Freude, wenn Carlie und Slade Fortschritte machen und sich ihre alte Leichtigkeit wieder zeigt.

Erotikfaktor
Die tiefgründige Handlung steht klar im Fokus. Hier werden die Erotikszenen nicht sinnlos aneinandergereiht, sondern mit Bedacht ausgewählt. Man bekommt wunderschönen Soft-BDSM, der ausführlich und detailliert beschrieben wird, und das Kopfkino gekonnt auf Hochtouren bringt. Niveauvolle Ausführungen sind dabei das A und O. Die erotischen Momente sind abwechslungsreich, überzeugen mit feinstem Dirty Talk und einer besonderen Portion Humor.

Minisnippet
Klatsch, klatsch. Die Schläge auf der rechten Poseite, ließen sie vergnügt kreischen. Das war zwar nicht mit einem Spanking über seinen Knien zu vergleichen, aber war eine nette Einführung. Carlie wirbelte herum und etwas wirklich Weiches berührte sie erst im Gesicht und kitzelte über ihre Brüste.
Was war das?
Das mussten die puscheligen weißen Federn sein, die sie im Koffer gesehen hatte und an einen Staubwedel erinnerten. Drei Schritte nach vorne und sie blieb abrupt stehen, wobei sie beinahe das Gleichgewicht verloren hätte. Ihre Zehen hatten das Ende des Teppichs erreicht. Allerdings bewahrte Slades fester Griff sie vor einem Fall.
Seine Arme umschlangen sie von hinten. „Das war knapp. Jedoch ahne ich, dass du mir deine Bestrafung noch schenken wirst. Und das erledigen wir dann auf dem Esstisch. Die vier Tischbeine sind äußerst praktisch.“

Fazit:
Mit „Submissive To Go“ ist der Autorin ein wunderschöner und bewegender BDSM-Roman gelungen.
Der Leser bekommt eine gewaltige Ladung an Emotionen präsentiert, die einen praktisch ans Buch fesselt. Carlie und Slade sind als Protagonisten einfach ein Traum. Sexy, frech, witzig und einfach liebenswert. Ihr seelischer Ballast ist enorm und der Weg aus der Dunkelheit ins Licht wird äußerst spannend erzählt. Wie nicht anders zu erwarten, lässt die Erotik keinerlei Wünsche offen. Anregende Momente und spritzige Dialoge gibt es reichlich. Wer prickelnde Liebesgeschichten mit softem BDSM mag, der muss hier unbedingt zugreifen!


SUBMISSIVE TO GO von LINDA MIGNANI


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