Rezension Mein Bad Boss und ich (und Philipp) von Vanessa Mansini

Cover
Das Cover fällt sofort ins Auge. Ist sehr plakativ und farbenfroh. Wenn man die Geschichte dazu kennt, passt es hervorragend.

Prota
Sarah liest für ihr Leben gern, vor allem ihre Liebes- und Erotikromane, genauso die mit BDSM Einschlag. Durch diese Theorien glaubt sie zu wissen, wie es sich auch in der Realität anfühlen muss, wenn plötzlich ein Millionär á la Mr. Grey auftaucht und sie mit in seine Welt nimmt, er ihr große Lust bereitet. Denn ihr neuer Chef, Mr. K, verkörpert alles, was sich Sarah wünscht und weckt nicht nur heiße Sehnsüchte in ihr, sondern lässt sie auf einmal Dinge tun, um ihn zu gefallen. So lernt sie bei einem ihrer ersten Aufgaben zufällig Philipp kennen. Er ist Autor und muss sich „real“ inspirieren lassen, denn er soll in ein neues Genre wechseln um darüber schreiben – der BDSM-Erotik. Zusammen entwickeln sie eine Freundschaft, die ungeahnte Wege geht. Wäre da nicht immer der geheimnisvolle Mr. K, den Sarah versucht zu bezirzen. Doch was passiert, wenn zwei Welten aufeinandertreffen?

Schreibe
Die Story liest sich leichtgängig gut und leider auch viel zu schnell. Man ist sofort in der Geschichte, lässt sich von ihr führen. Aus der Sicht von Sarah und Philipp erleben wir, wie es den beiden auf ihrem Weg ergeht. Die wirklich lustigen und auch sarkastischen Dialoge machen das Buch zu einem Leseerlebnis, genauso die oft ironischen Bemerkungen zu klischeebehafteten Romanen.

Spannungsbogen
Bis zum Schluss bleibt es spannend, will man doch endlich wissen, ob die Scharade auffliegt oder wie es Sarah nach ihren Erfahrungen ergeht. Und dann? Dann lässt die Autorin den Leser einfach mit so einem frechen Abschlusssatz zurück, dass man nur rebellieren und weiter, ich will mehr lesen, schreiben kann.

Taschentuchfaktor
Die waren hier nicht nötig. Höchstens, dass man Tränen vor Lachen in den Augen hatte.

Erotikfaktor
Ein bisschen knistert es schon im Karton. Jedoch wird der Augenmerk in dieser Geschichte nicht darauf gelegt, muss er auch nicht und ich habe es auch nicht vermisst. Es passt genauso, wie es ist.

Minisnippet
… Ich stand in einem fensterlosen, aber stilvoll beleuchteten Raum, … Eine ganze Wand bestand nur aus Sortimenten von Ketten, Lederriemen, Peitschen und Gegenständen, deren Funktion ich nicht auf Anhieb zuordnen konnte. Direkt vor mir eine Puppe mit üppigem Brustumfang eine Lederkorsage und schwarze Lackleggins, die alles unverhüllt ließen, was eigentlich verhüllt sein sollte. Mir wurde abwechselnd heiß und kalt. … „Das sind … Arbeitsoutfits?“, fragte ich vorsichtig.
„Für welche Arbeit benötigen Sie sie denn?“, hakte Jess spitz nach.
„Ich bin die Assistentin von Herrn Käseberg“, erklärte ich. „In der Power Inc.“
„Oh. … My bad.“
Ohne auch nur für eine Sekunde die Fassung zu verlieren, deutete sie zurück in Richtung Flur. …
…“Vom ersten Moment an hast du meine Welt auf den Kopf gestellt. Obwohl ich dich unter den merkwürdigsten Umständen kennengelernt habe, obwohl ich dein Werben um deinen Boss naiv und bescheuert fand, obwohl ich so vieles an dir komplett daneben fand, hatte ich das Gefühl, einen Schlaganfall zu bekommen, wenn du in meiner Nähe warst. Wenn ich an dich dachte. Und ich dachte viel an dich. Völlig unsinnig, schädlich für alles andere, was ich tat und ohne jegliche Aussicht auf Erfolg, weil du in einen viel attraktiveren, reicheren, makellose Mann verknallt bist. „ …

Fazit
Mit dem Beenden der letzten Seite bleibe ich mit einem Fragezeichen im Gesicht zurück. Warum hat dieses Buch so ein abruptes Ende?
Vanessa Mansini gelingt es, auf ironische Weise, den Leser zu fragen, was passiert, wenn Fiktion und Realität zusammentreffen. Wenn ein wenig FSOG mit Eyes Wide Shut gemischt werden und der Millionär auf einmal als dein Chef auftaucht.
Eine für mich wundervolle, witzige und vor allem unterhaltsame Story.
Von mir gibt es verdiente 5*.


„Mein Bad Boss und Ich (und Philipp) von Vanessa Mansini


 

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