Mit der nun heutigen Gewinnerstory von Cornelia Wieja verabschieden wir den Schreibwettbewerb für die Monate August und September. Herzlichen Glückwunsch Cornelia und vielen Dank für Deine Teilnahme am Wettbewerb.
Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen der Gewinnerstory,
Euer Lounge Team.
Des Teufels Tochter
Cornelia Wieja
Felix saß an der Bar und starrte in seinen Tequila. Der wievielte war das eigentlich? Egal. Organgenscheibe und Zimt lagen unberührt auf dem Teller. Die goldfarbene Flüssigkeit vibrierte leicht im Glas.
„Alter, du solltest langsam aufhören und in dein Bett gehen“, hörte er den Tequila sagen.
Als wäre es das natürlichste der Welt antwortete er: „Halt‘s Maul.“
Der Gast neben ihm schien sich von seiner Bemerkung angesprochen zu fühlen. Er sah eine Faust auf sich zukommen. Dann wurde es schwarz.
Durch das Fenster drang diffuses Morgenlicht. Noch war die Nacht nicht ganz vertrieben. Felix öffnete zaghaft die Augen. Wo zum Teufel befand er sich? Das hier war nicht sein Hotelzimmer. Ein tiefer Atemzug neben ihm ließ ihn in Schockstarre verfallen. Da lag noch jemand im Bett. Langsam drehte er den Kopf. Ein blonder Haarschopf ruhte auf dem Kissen. Er erinnerte sich an keine blonde Bekanntschaft.
Da bewegte sich etwas auf der anderen Seite. Felix fuhr der Schreck in die Glieder. Da war noch jemand? Was hatte er in der vergangenen Nacht getrieben? Er konnte sich nicht erinnern. Eine Hand tastete nach seiner Hüfte. Entsetzt fuhr er hoch. Verdammt nochmal, er war nackt. Splitterfasernackt!
„Hi.“ Das war der Blondschopf. „Süßer, du hast ganz schön Aufsehen erregt letzte Nacht.“
„Wer sind Sie?“
„Baby, Jimmy und ich haben dich aus dem Pool gezogen, sonst wärest du glatt ersoffen.“
„Jimmy und wer?“
„Na ich.“
„Wer sind Sie?“
„Eh, ich bin Paul. Das wirst du doch nicht vergessen haben? Wo wir so viel Spaß hatten zu dritt.“ Paul grinste einfältig.
Ein schaler Geschmack breitete sich in Felix‘ Mund aus. Er erinnerte sich daran, dass er an der Hotelbar ein paar Drinks hatte. Tequila, wenn er sich recht entsann. Dann war alles nur noch buntes Gewaber. Er musste wissen, was in der letzten Nacht passiert war.
„Hallo Felix.“ Das war der zweite Mann im Bett. „Wieso bist du schon wach. Nach so einer Nacht schlafen wir gewöhnlich bis Mittag.“
Mit zitternder Stimme fragte Felix: „Was für eine Nacht?“
„Du hast ja wohl einen totalen Filmriss was? Schade eigentlich. Aber können wir nicht nachher darüber reden? Komm leg dich hin und lass uns noch ein paar Stunden schlafen.“ Der rothaarige Jimmy klopfte demonstrativ auf das Kopfkissen. „Wir können auch noch ein bisschen schmusen, wenn du dadurch besser einschlafen kannst.“
Felix rann es eiskalt den Rücken herunter. Er schüttelte sich. „Wo sind meine Sachen? Ich muss in mein Zimmer.“
„Baby, als wir dich aus dem Pool gefischt haben, warst du nackt.“ Ein seltsamer Glanz in Pauls Augen sorgte dafür, dass Felix hastig das Bett verließ. „Oh verdammt, du bist so gut gebaut.“ Pauls Zunge strich verlangend über seine Lippen.
Felix‘ Magen krampfte sich zusammen. Die Tequilas der letzten Nacht schienen sich einen Boxkampf zu liefern. In seinem Kopf drehte sich unablässig ein Karussell. Bitterer Mageninhalt stieg nach oben. Felix presste die Hand vor den Mund und suchte nach der Tür zum Bad. Gerade noch rechtzeitig fand er sie. Nachdem er sich fürchterlich übergeben hatte, griff er nach einem Handtuch, um seine Blöße zu bedecken. Er musste schnellstens aus diesem Zimmer. Doch ohne seine Sachen hatte er auch den Schlüssel für seines nicht.
„Kann mir einer von euch ein paar Klamotten leihen, damit ich nicht so durchs Hotel laufen muss?“
„Ach komm schon Süßer. Warum kommst du nicht zurück ins Bett und wir vergnügen uns noch ein bisschen?“
„Paul, lass ihn. Du kannst meine Sachen anziehen. Dort drüben in der Kommode. Bedien dich.“ Jimmy wies mit dem Kopf in die entsprechende Richtung.
Felix griff wahllos nach einem Shirt und einer Badeshorts. T-Shirt und Shorts saßen enger als eine zweite Haut. Doch er hatte keine Wahl. Pauls schreiend bunte Klamotten wollte er auf keinen Fall anziehen. Er wollte das Zimmer gerade verlassen, als er durch die geöffnete Balkontür Stimmen hörte. Der Poolboy rief etwas. Felix trat auf den Balkon und blickte nach unten. Mehrere Männer standen am Rand des Hotelpools und untersuchten etwas. Das war seine Kleidung!
„He, das sind meine Sachen. Ich komme herunter. Warten Sie.“
Einer der Männer winkte nach oben. Sie schienen ihn verstanden zu haben. Eilig verließ Felix das Zimmer, in dem er die Nacht verbracht hatte. Unten angekommen sah er, wie einer der Poolarbeiter seine Hose in einen grauen Müllsack stopfte. Hemd und Jacke waren offenbar schon drin. Die Schuhe standen noch am Beckenrand. Die Strümpfe steckten in ihnen.
„Hallo, das sind meine Sachen. Sie müssen sie nicht entsorgen.“
„Tut mir leid, mein Herr, aber unsere Anweisungen sind eindeutig. Alles was am Morgen am Pool liegt wird eingesammelt. Wenden sie sich an die Rezeption.“
Felix war einem Nervenzusammenbruch nahe. Noch immer kämpfte der Tequila in seinem Magen. Außerdem begann das Karussell in seinem Kopf sich schneller zu drehen. Dazu spielte eine Blaskapelle so laut, dass er Mühe hatte, seine Gedanken zusammen zu halten. Mit einem tiefen Atemzug wand er sich um und marschierte zur Rezeption. Verzweifelt versuchte er, der Dame dort klar zu machen, dass er seine Sachen dringend braucht, weil in der Tasche seiner Hose sein Zimmerschlüssel steckte.
„Hören Sie, mein Name ist Felix Braun. Ich wohne in Zimmer 313. Ich muss mich dringend umziehen, denn um zehn habe ich einen wichtigen Termin. Ich brauche meinen Zimmerschlüssel. Und der befindet sich in der Tasche meiner Hose, die Ihr Mitarbeiter vor wenigen Minuten am Pool eingesammelt hat.“
Die Dame an der Rezeption musterte ihn mit einem Blick zwischen Mitleid und Amüsement. „Können Sie sich ausweisen?“, fragte sie kühl.
„Natürlich nicht. Meine Papiere liegen in meinem Zimmer“, antwortete Felix und schlug mit der flachen Hand auf den Tresen.
„Einen Augenblick. Ich muss telefonieren.“ Sie griff nach dem Telefonhörer. Leise flüsterte sie etwas, das Felix nicht verstand. Sie nickte, bevor sie den Hörer auflegte.
„Die Hausdame wird Sie zu Ihrem Zimmer begleiten. Wenn Sie sich dort allerdings nicht ausweisen können, müssen wir die Polizei einschalten.“
„Alles klar. Hauptsache es geht schnell. Mir läuft langsam die Zeit davon. Ach ja, können Sie mir eine Kopfschmerztablette besorgen?“
Die Dame griff unter den Tresen und schob ihm einen Tablettenstreifen über den Tisch.
„Danke“, murmelte Felix und schluckte augenblicklich einen davon. Mit einem Becher Wasser aus dem Wasserspender im Foyer spülte er sie hinunter.
Unruhig lief er in der Halle auf und ab. Die Hausdame ließ sich Zeit. Eine Frau in einem eleganten grauen Kostüm kam auf ihn zu. Sie trug eine modische Brille, das leicht ergraute Haar war zu einem akkuraten Zopf geflochten. Mit mürrischem Blick musterte sie ihn.
„Guten Tag Herr Braun. Mein Name ist Elvira Lustig. Ich bin die Hausdame. Sie haben ein Problem mit ihrem Zimmerschlüssel?“
Wäre die Situation nicht so ernst, hätte Felix lachen müssen. Wie kam eine Frau wie sie zu diesem Namen. Griesgram hätte eher gepasst. Griesgram-Lustig als Doppelname. Ja genauso sollte sie heißen.
„Hören Sie. Ich habe das alles schon Ihrer Kollegin an der Rezeption erzählt. Der gestrige Abend an der Bar ist wohl etwas, nun sagen wir, aus dem Ruder gelaufen. Es ist mir auch peinlich, aber meine Sachen, in denen sich auch mein Zimmerschlüssel befand, wurden von ihrem Personal am Pool gefunden. Ich muss dringend in mein Zimmer, denn ich habe heute noch einen wichtigen Termin. Ich bin auch bereit, die zusätzlichen Kosten, die eventuell entstanden sind, zu übernehmen, aber bitte, ich muss jetzt in mein Zimmer.“ Händeringend stand er vor der strengen Hausdame. Felix war den Tränen nahe.
Frau Lustig hatte begriffen, dass es ihm ernst war. „Also gut. Kommen Sie.“
Felix atmete auf. Endlich. Der Fahrstuhl schien Ewigkeiten zu brauchen, ehe sich die Tür in der dritten Etage öffnete. Frau Griesgram-Lustig schloss mit ihrem Generalschlüssel die Zimmertür auf. Eilig trat Felix ein. Er öffnete den zimmereigenen Tresor und hielt der Hausdame seine Papiere unter die Nase. Schon die Tatsache, dass er den Safe problemlos hatte öffnen können, beruhigte sie. Ein Blick in seinen Ausweis genügte, um zweifelsfrei festzustellen, dass der korrekte Zimmerbewohner vor ihr stand.
„Gut Herr Braun, wenn Sie von Ihrem Termin zurückkehren, erhalten Sie an der Rezeption einen neuen Schlüssel. Und bitte achten Sie zukünftig besser darauf.“ Sie nickte nur knapp und verließ das Zimmer.
Felix streifte eilig die geborgten Sachen ab und betrat das Bad. Eine kalte Dusche war jetzt genau richtig. Der erfrischende Wasserstrahl brachte auch endlich die Erinnerung zurück. Da war dieses Mädchen. Er hatte sie am Mittag am Bahnhof getroffen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Schnellen Schrittes war er mit ihr zusammengestoßen. Dabei hatte er ihren Kaffee verschüttet. Das Resultat war ein großer Kaffeefleck auf ihrem Blazer. Er bot an, den Schaden zu bezahlen, doch sie lehnte ab. Da hatte er sie zu einem Trink an der Hotelbar eingeladen und sie hatte lächelnd zugesagt.
Am Abend erschien sie verführerisch wie des Teufels Tochter. Ein richtiges Bad Girl fuhr es ihm durch den Sinn. Ihre erdbeerroten Lippen luden zu erotischen Spekulationen ein. Das hautenge rote Minikleid ließ ihre makellose Figur mehr als erahnen. Ihre schulterlangen dunkelbraunen Haare umrahmte lockig ihr feines Gesicht. Aber sie kam nicht allein. In ihrer Begleitung befand sich ein großer, etwa gleichaltriger Mann.
Strahlend setzte sie sich zu ihm an die Bar. Ihre smaragdgrünen Augen verhießen den Himmel auf Erden. Ihr Begleiter zog sich in eine Nische zurück. Misstrauisch sah er ihm nach. Sie bestellte einen Tequila Sunrise. Er trank Tequila pur. Doch noch bevor er sie nach ihrem Namen fragen konnten, erschien ihr Begleiter und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
„Verdammt!“ Fluchend rutschte sie vom Barhocker und hauchte ihm einen schnellen Kuss auf die Wange. „Tut mir leid, ich muss gehen“, bedauerte sie und verschwand in Begleitung des Mannes. Daraufhin hatte er ein, zwei Tequila zuviel getrunken. Dieses verfluchte Luder. Sie hatte ihn gehörig an der Nase herumgeführt. Wahrscheinlich lachten sich draußen beide ins Fäustchen.
Felix verließ die Dusche ernüchtert. In Sekundenbruchteilen war er aus dem siebten Himmel in die Tiefen der Hölle gestürzt. Dieses Date hatte genau so geendet, wie alle anderen davor. Er hatte eben kein Glück bei der holden Weiblichkeit. Ein Blick auf die Uhr ließ ihn hastig im Kleiderschrank nach dem für diesen Termin bereitgelegten Outfit greifen. Schnell zog er sich an. Ein Blick in den Spiegel. Er fuhr sich noch einmal mit der Hand durch sein braunes kurz geschnittenes Haar. Ein letzter Griff zum Krawattenknoten. Die farblich zum Anzug passende Krawatte saß perfekt. Er eilte in die Lobby hinab. Dort fragte er nach dem Weg zum Beethovenplatz.
Die Dame an der Rezeption begann, umständlich den Weg zu erklären. Ungeduldig winkte Felix ab. Es war besser, er nahm ausnahmsweise ein Taxi. Der Termin war ihm zu wichtig, als dass er riskieren wollte, zu spät zu kommen.
Zehn Minuten später stand das Taxi im Stau. Felix hätte sich am liebsten die Haare gerauft. Nur mit Mühe blieb er ruhig. Endlich konnte das Taxi die Fahrt fortsetzen. Ihm blieben noch fünfzehn Minuten. Es wurde verdammt knapp. Der Taxifahrer beruhigte ihn. Er chauffierte seinen Fahrgast über Nebenstraßen zu seinem Ziel. Gerade noch rechtzeitig erreichte er den Beethovenplatz. Felix dankte dem Fahrer mit einem großzügigen Trinkgeld. Dann betrachtete er ehrfürchtig das große Bürogebäude. Er suchte auf den am Eingang angebrachten Firmenschildern nach der Kanzlei Dornberg.
Die Büros lagen in der vierten Etage. Felix betrat das Foyer. Er blickte sich suchend nach einem Fahrstuhl um. Ein großes Schild an der Fahrstuhltür verkündete, dass dieser gerade außer Betrieb war. Felix atmete tief durch. Die ganze Stadt schien sich gegen ihn verschworen zu haben. Na was sollte es. Dann eben über die Treppe. Immer zwei Stufen nehmend hastete er in den vierten Stock. Auf einer Glastür prangte der Name Dornberg, darunter etwas kleiner; Rechtsanwälte. Beherzt drückte der auf den Türöffner. Ein Mann im dunkelbraunen Anzug empfing ihm.
„Guten Tag. Ich habe heute hier ein Vorstellungsgespräch“, begann Felix.
Der Mann reichte ihm die Hand. „Ah. Sie sind Felix Braun.“ Felix nickte. „Bitte kommen Sie herein. Ich bin Clemens Dornberg. Leider habe ich keine Zeit für Sie. Meine Schwester wird das Gespräch übernehmen. Sie wird jeden Moment hier sein. Bitte setzen Sie sich doch. Möchten Sie einen Kaffee oder Tee? Oder vielleicht etwas anderes?“
„Wenn es nicht zu viele Umstände macht bitte einen Kaffee.“ Felix sah dem Mann nachdenklich hinterher. Er kam ihm seltsam bekannt vor. Woher kannte er ihn bloß? Wenige Augenblicke später stand eine verlockend duftende Tasse Kaffee vor ihm. Unauffällig blickte er sich um. Die Kanzlei schien gut zu laufen. Die exklusive Ausstattung aus Chrom und hochwertigen Hölzern ließen die Räume in edlem Ambiente erstrahlen. Felix genoss den Kaffee. Das war keine Brühe aus einem Büroautomaten. Der hier war frisch gebrüht. Hier würde er gern arbeiten.
„Guten Tag. Ich bin Clementine Dornberg. Sie müssen Felix Braun sein.“
Felix schoss erschrocken in die Höhe. Vor ihm stand eine Frau in einem dunkelblauen Kostüm. Die dunkel gerahmte Brille verlieh ihr, zusammen mit den zu einem festen Knoten verwirbelten dunkelbraunen Haaren, ein strenges Äußeres.
Oh je, noch eine Frau Griesgram-Lustig. Felix versuchte krampfhaft, den Kloß in seinem Hals loszuwerden. Seine Knie zitterten. „Guten Tag“, stammelte er.
„Kommen Sie“, sagte sie lächelnd. „Gehen wir in mein Büro, dort können wir uns in Ruhe unterhalten.“
Er folgte ihr schweigend.
„Setzen Sie sich.“ Sie wies auf einen bequemen Stuhl vor einem großen Schreibtisch. „Möchten Sie noch einen Kaffee?“
„Nein, Danke.“ Felix setzte sich schnell. So konnte sie wenigstens seine zittrigen Knie nicht sehen.
„Sie möchten also bei uns arbeiten, Herr Braun“, stellte sie sachlich fest.
„Ja sehr gern.“ Felix nickte eifrig.
„Ich möchte Ihnen nicht verheimlichen, dass es drei weitere gut geeignete Anwärter auf die freie Stelle gibt.“ Sie blätterte in seinen Bewerbungsunterlagen. „Ihre Referenzen sind wirklich fabelhaft. Doch das allein ist bei uns nicht ausschlaggebend. Wir, mein Bruder und ich, erwarten Loyalität und Ehrlichkeit von unseren Angestellten. Und wir erwarten, dass sich unsere Mitarbeiter auch mit Ideen und Vorschlägen in die Kanzlei einbringen. Probleme werden bei uns offen angesprochen.“ Erwartungsvoll blickte sie Felix an.
„Ich habe immer offen meine Meinung geäußert.“ Genau deshalb suchte er ja einen neuen Job. „Und Loyalität meinem Arbeitgeber gegenüber ist für mich selbstverständlich.“
„Was tun Sie, wenn Sie feststellen, dass ihr Mandant entgegen seiner Behauptung schuldig ist und der Fall die Kanzlei eine größere Summe Geld kosten könnte?“
„Ich lege Ihnen meine Bedenken dar und weise darauf hin, dass die Verteidigung entsprechend angepasst werden muss. Gegebenenfalls könnten wir den Fall ablehnen.“
Felix hatte seine Anspannung überwunden und voller Leidenschaft seine Meinung geäußert. Die Frau auf der gegenüberliegenden Seite des Schreibtisches musterte ihn interessiert.
„Ihre Prinzipien gefallen mir. Ich denke, wir versuchen es mit Ihnen. Wann können sie anfangen?“
Felix bekam große Augen. Mit dieser schnellen Entscheidung hatte er nicht gerechnet. „Sofort wenn Sie wollen.“
„Das gefällt mir. Ich lasse sofort den Vertrag aufsetzen.“ Ein kurzes Telefonat, dann beugte sich seine neue Chefin über den Tisch. Der Ausschnitt ihrer Bluse gewährte einen freizügigen Einblick auf ihren wohlgeformten Busen. Felix konnte seinen Blick kaum davon abwenden. Sie schob die Brille ein wenig nach unten. Mit ihren smaragdgrünen Augen sah sie ihn direkt an. Wie ein Blitzschlag durchfuhr es Felix. Diese Augen. In ihnen schien das Feuer der Hölle zu brennen.
„Wie wäre es, wenn wir unseren Vertrag heute Abend bei einem Tequila Sunrise feiern. Aber nicht wieder in der Hotelbar. Ich weiß da eine kleine gemütliche Bar, gar nicht weit von hier. Und heute wird uns niemand stören. Garantiert“, flüsterte sie mit verführerischer Stimme.
Felix erstarrte. Kalter Schweiß bildete sich auf seiner Stirn. Sein Mund fühlte sich wie die Sahara an. Bad Girl war seine neue Chefin? War es klug, mit ihr in einer Bar zu trinken? Ach egal. Dieses Teufelsweib war es wert.