Cover
Das Design des Covers gefällt mir sehr. Man sieht einen attraktiven Mann, der meine Vorstellung des Protagonisten völlig wiedergibt. Dazu im Hintergrund die Bar, die in der Story eine große Bedeutung hat. Auch die verwendeten Schriften, und die Farbgestaltung, geben ein stimmiges Gesamtbild ab.
Protas
Lydia ist eine taffe und lustige Frau. Die mich mit ihrem trockenen, ja fast schon sarkastischen Humor, immer wieder zum Lachen gebracht hat. Durch ihren Ex-Verlobten – der sich plötzlich als schwul herausstellt – und ihr Übergewicht, hat sie aber auch mit ein paar Selbstzweifeln zu kämpfen. Diese Eigenschaften machen sie aber umso menschlicher und sympathischer. Sie ist eine authentische und liebenswerte Romanheldin, die mir sofort ans Herz gewachsen ist.
Vaughan ist eine charmante Sahneschnitte, der mit seinen Tattoos und dem verwegenen Stil, als perfekter Bad Boy beschrieben wird. Doch bei genauerer Betrachtung ist der Ex-Rockstar gar nicht so böse. Er ist ein sexy und hilfsbereiter Zeitgenosse, mit Problemen und Ängsten, die ihn beschäftigen. Er weiß nicht so richtig, wie es mit seinem Leben weitergehen soll. Der Traum, wieder als Musiker erfolgreich zu sein, steht bei ihm im Mittelpunkt, als er auf Lydia trifft, muss er seine Prioritäten überdenken.
Schreibe & Inhalt
Bereits im 4. Band der Stage-Dive-Reihe haben wir einen kleinen Vorgeschmack auf Vaughan bekommen, als Mitglied der Vorband von Stage Dive. Hier ist er mir schon positiv aufgefallen, und ich habe mich mehr als gefreut, als ich von dem Spin-off der Rockstar-Reihe gehört habe. Im ersten Band der Dive-Bar-Reihe hat Vaughan nun seine ganz eigene Story bekommen.
Die Geschichte wird aus der Sicht von der Protagonistin Lydia erzählt. Diese steht kurz davor ihren Verlobten Chris zu heiraten, als ihr ein Handyvideo zugespielt wird, auf dem Chris mit einem Mann zu sehen ist – in eindeutiger Situation. Völlig aufgelöst flüchtet sie von der Hochzeit und bricht kurzerhand im Nachbarhaus ein, um sich in der Badewanne erstmal richtig auszuheulen. Hier gesellt sich schon bald Hausbesitzer Vaughan hinzu, und hört sich Lydia haarsträubende Geschichte an. Kurzerhand nimmt er sie bei sich auf, nichtsahnend, dass sie bald sein ganzes Leben durcheinanderwirbelt.
Kylie Scott hat mit ihrem wunderschönen, bildlichen und flüssigen Schreibstil eine heimelige Atmosphäre geschaffen. Nicht nur die Protagonisten selbst, sondern auch die liebenswerten Nebencharaktere bekommen ausreichend Platz zugesprochen, die das Geschehen in der Dive Bar zu einem Erlebnis der besonderen Art machen.
Spannungsbogen
Die Handlung beginnt mit einem Paukenschlag und nimmt den Leser sofort gefangen. Dass was mich gefesselt hat, war nicht das übliche Drama, sondern die spannende Interaktion der beiden Protas. Sie kennen sich nur wenige Tage, sind sich aber so vertraut, als würden sie sich ein Leben lang kennen. Das mitzuerleben, war für mich sehr aufregend und unterhaltsam.
Taschentuchfaktor
Zu lesen wie aus dieser „Freundschaft Plus“ Liebe wird, war einfach herzerweichend. Ich habe mit Lydia mitgelitten, als Vaughan immer wieder betont hat, dass er ja nicht mehr lange in der Stadt sein wird, und ihr Zusammensein ein Ablaufdatum hat. Ihre Verzweiflung war da regelrecht zu spüren, und hat mir ebenso wie ihr, Tränen in die Augen getrieben.
Erotikfaktor
Der Sex zwischen Vaughan und Lydia ist heiß und leidenschaftlich. Hier muss man die ausgefallenen Orte hervorheben, die eine wunderbare Abwechslung in die Story gebracht haben. Vaughan ist wirklich ein fabelhafter Liebhaber, der den Puls höherschlagen lässt. Ich fand es aber großartig, dass die eigentliche Handlung nicht von den Erotikszenen überlagert wurde, und dass Kylie Scott den Fokus auf andere Situationen gelegt hat.
Minisnippet
Ich biss die Zähne zusammen, um nicht vor Schmerz und Wut laut aufzuschreien. Dann wurde der Duschvorhang zurückgerissen.»Ach du Scheiße!« Der Mann war sehr groß, sehr nackt und sehr verblüfft. Er taumelte einen Schritt zurück, hielt sich am Hocker hinter sich fest und sah mich wütend mit weit aufgerissenen Augen an.
»Was zum Teufel soll das denn?«
Gute Frage.
Ich klappte den Mund auf, schloss ihn wieder. Meine sprachlichen Fähigkeiten hatten mich offenbar im Stich gelassen. Schweigend starrten der Mann und ich uns an.
Obwohl er keine Kleidung trug, aus der ich Rückschlüsse über ihn hätte ziehen können, erkannte ich, dass dieser Kerl die Coolness in Person war. Er schien etwa so alt zu sein wie ich, möglicherweise auch etwas älter. Er hatte längeres, rotblondes Haar, hellblaue Augen und ein kantiges Gesicht, einen schlanken, aber muskulösen Oberkörper, der über und über mit Tattoos bedeckt war, und ein ziemlich großes Glied. Nicht, dass ich ihm bewusst in den Schritt gestarrt hätte, aber es war nun mal sehr schwierig, einen Penis und Hoden zu ignorieren, die einem direkt vorm Gesicht baumelten.
Fazit:
„Crazy, Sexy, Love“ ist ein gelungener Auftakt der neuen Dive Bar-Reihe. Die liebenswerten und interessanten Charaktere haben mich komplett begeistert. Mir hat die Story ein paar wunderschöne Lesestunden bereitet, und ich freue mich bereits jetzt auf Band 2, in dem wir hoffentlich tolle Momente mit Joe erleben werden. Ich vergebe 5 Sterne!
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