Cover
Das Cover ist wunderschön gestaltet. Es ist sehr außergewöhnlich und hebt sich deutlich von der Masse ab. Der gestreifte Hintergrund und die Darstellung diverser Kräuter ist eine zauberhafte Idee, und passt natürlich perfekt zur Story. Die Signalfarbe Rot ist eine tolle Wahl für den Buchtitel, denn sie fällt sofort ins Auge, und ist gleichzeitig die Verkörperung der Liebe. Das Gesamtbild ist harmonisch und eine bessere Umsetzung von Buchtitel und Handlung könnte es für mich gar nicht geben.
Protas
Freya O’Hannlon hat mit „Rosewood Beauté“ eine hochwertige Naturkosmetik-Marke aufgebaut. Für die enthaltenen Kräuter, deren Düfte und Wirksamkeit, hat sie eine besondere Leidenschaft entwickelt. Da erscheint ihr das lukrative Angebot der Familie Hampton wie ein Himmelsgeschenk: Sie soll deren verschollene Kräuterbibel aufspüren, und erhält zum Dank ihre wunderschönen Kräutergärten. Um dieses Ziel zu erreichen, nimmt sie es sogar auf sich, sich als Hausmutter in ein Internat einzuschleusen, das früher das Zuhause der Hamptons war. Die Suche nach dem Kräuterbuch gestaltet sich aber schwieriger als gedacht, denn die Internatsschüler halten sie mit allerlei Streichen auf Trab und auch ein gewisser Hausmeister stellt sich ihr in den Weg.
Der attraktive Fernsehkoch Luke Sheehan hat ebenfalls eine besondere Verbindung zu den Kräutergärten und erhält von der Familie Hampton das gleiche Angebot wie Freya. Auch er kommt auf die glorreiche Idee sich im Internat auf die Suche zu machen, und übernimmt den Job als Hausmeister. Die beiden Rivalen machen sich auf die Jagd und kommen sich immer wieder in die Quere. Aber was passiert, wenn man die eigentliche Aufgabe aus den Augen verliert, und lieber mit dem Kontrahenten auf Tuchfühlung gehen würde?
Schreibe & Inhalt
Ich habe schon einige Bücher von Ivy Paul gelesen und war bisher immer begeistert. Nachdem ich das Cover gesehen habe, und der Klappentext mich neugierig gemacht hat, war klar, dass ich auch „Gegen Liebe wächst kein Kraut“ lesen muss. Meine Erwartungen wurden übertroffen, denn schon nach den ersten romantischen und verträumten Beschreibungen der Kräutergärten wusste ich, dass es sich hier um einen dieser tollen „Wohlfühl-Romane“ handelt. Der Schreibstil ist charmant, locker-flockig und mit einer Prise Humor versetzt. Eine angenehme und liebevolle Atmosphäre begleitet das ganze Buch und man hat wirklich das Gefühl, sich im vornehmen Irland zu befinden. Die Schatzsuche gestaltet sich witzig, spannend und geheimnisvoll. Manchmal sogar erotisch, wenn man zu zweit im Kohlenkeller eingesperrt ist, dann wird die Kräuterbibel natürlich zur Nebensache. Freya und Luke sind so herzallerliebst, man möchte sie ständig umarmen. Beide sind erfolgreich, aber dennoch total am Boden geblieben, ich konnte ihre Reaktionen immer nachvollziehen, obwohl ich sie ab und zu gerne mal zu ihrem Glück gezwungen hätte. Die Nebencharaktere sind durchweg sympathisch und man schließt sie schnell ins Herz. Die ausgefallenen Streiche der Internatsschüler sind immer für einen Lacher gut und machen den Handlungsort umso glaubwürdiger.
Spannungsbogen
Langweilige oder langatmige Szenen gibt es in dieser Geschichte nicht. Die Geheimnisse und Verwirrungen bringen sogar den Leser dazu, mitzuraten. Man geht mit Freya und Luke auf Schatzsuche, und weiß nicht, wen man den Sieg mehr gönnt. Zum Ende hin wird klar, dass die Story doch verstrickter ist, als zuerst vermutet. Die Auflösung des Familiengeheimnisses war absolut nicht vorhersehbar.
Taschentuchfaktor
Es gibt zwar ein paar Probleme und Streitereien, aber diese sind nie zu aufwühlend. Tränen muss der Leser nicht befürchten, denn die positiven Gefühle überwiegen bei weitem.
Erotikfaktor
Von Anfang an spürt man die enorme Anziehungskraft zwischen Freya und Luke. Obwohl sie Rivalen sind, könnten sie einander dennoch nicht widerstehen. Die erotischen Szenen sind so fesselnd und leidenschaftlich, dass mir des Öfteren der Atem stockte. Die Schilderungen sind detailliert, aber zu jeder Zeit niveauvoll und ansprechend. Das Kopfkino wird gekonnt angeregt und das Lesen wird zur heißen Gefühlsachterbahn.
Minisnippet
Sein Sixpack verführte sie dazu, die Hand auszustrecken und seinen Bauch zu streicheln. Er fühlte sich genauso gut an, wie sie es sich vorgestellt hatte. Er keuchte, legte seine Hand auf ihren Nacken und Hinterkopf und zog sie näher. Seine Lippen streichelten erst die ihren, dann teilten sie sie und er ließ seine Zunge in ihre Mundhöhle gleiten. Er küsste sie so gekonnt und ausgiebig, dass Freyas Körper von einem fieberhaften Verlangen, mehr von ihm zu fühlen, sich an ihn, in ihm zu verlieren, überwältigt wurde.Ihre Hand glitt auf seinen Po und ertastete einen sprichwörtlichen Knackarsch, der Freya ein sehnsüchtiges Seufzen entlockte. Ihre Reaktion sorgte dafür, dass Luke seinen Unterleib eng an ihren presste und sie so spüren ließ, dass er steinhart geworden war.
„Du machst mich wirklich verrückt, Freya, weißt du das? Ich kann an nichts Anderes mehr denken als daran, dich zu berühren.“
Sie reagierte, indem sie einen Gürtel und den Knopf öffnete, ehe sie ihre Hand in seine Hose schob. Er schien Boxershorts zu tragen, zumindest vermutete Freya das. Sie strich über den Bereich kurz unterhalb des Gummibundes und nahm weiche Haut und Stoppeln wahr. Sie ließ die Hand tiefer gleiten, fühlte Wärme und Weichheit und berührte dann seinen Schw*nz.
Fazit:
Ein wunderschöner Liebesroman, der mit seiner herzlichen Atmosphäre überzeugt. Die Mischung aus spannenden Geheimnissen, leidenschaftlichen Eskapaden und humorvollem Schabernack ist absolut gelungen. Die Suche nach der Kräuterbibel macht einfach Spaß und mitzuverfolgen, wie aus vermeintlichen Feinden ein Liebespaar wird, ist ein Lesegenuss der besonderen Art. Ich freue mich schon wahnsinnig auf den nächsten Roman der Autorin, denn ihr Name ist ein Garant für grandiose Geschichten mit Tiefgang. Ich vergebe für „Gegen Liebe wächst kein Kraut“ 5 von 5 Sternen!
„Gegen Liebe wächst kein Kraut“ von Ivy Paul