Rezension Wie die Luft zum Atmen von Brittainy C. Cherry

Cover
Das Cover ist mir sofort ins Auge gestochen. Der abgebildete Mann ist aber auch wirklich heiß, und passt noch dazu perfekt zur Beschreibung des Protagonisten. Es sind auch zwei kleine Federn zu sehen, die eine wunderschöne Bedeutung im Buch haben. Das Gesamtbild wirkt eher melancholisch, was aber ideal auf die Handlung abgestimmt ist. Ich empfinde es als sehr gelungen.

Protas
Tristan Cole hat in der Kleinstadt Meadows Creek den Status: Monster. Er ist angeblich verrückt, unberechenbar und gefährlich. Die Bewohner machen sich nicht die Mühe hinter die Fassade zu blicken. Denn hinter seiner abweisenden und kalten Mauer, steckt eine gebrochene und verletzte Seele. Er hat alles verloren, was ihm lieb und teuer war. Er selbst gibt sich die Schuld daran, und versucht die Menschen auf Abstand zu halten, um nie wieder jemanden Leid zuzufügen. Als er auf Elizabeth trifft, findet sie ganz langsam in sein Herz, denn Liz sieht den richtigen Tristan.

Elizabeth und ihre kleine Tochter Emma sind nach einem Jahr Abwesenheit, wieder zurück in Meadows Creek. Nach einem schweren Schicksalsschlag braucht Liz einen Neuanfang. Auch sie hat mit ihren Dämonen zu kämpfen und versucht irgendwie weiterzumachen und zu überleben. Schon bald trifft sie auf ihren neuen Nachbarn Tristan, über den die haarsträubendsten Gerüchte im Umlauf sind. Trotz aller Gegenwehr entwickelt sich eine enorme Anziehungskraft zwischen den beiden. Sie stellen fest, dass das Leben ihnen gleichermaßen den Boden unter den Füßen weggezogen hat.

Schreibe & Inhalt
„Wie die Luft zum Atmen“ ist mein erster Roman von Brittainy C. Cherry. Ich habe im Vorfeld schon sehr viel Positives gehört, und war deshalb sehr gespannt auf die Story. Die Autorin hat einen unglaublich guten Schreibstil. Sie hat die Fähigkeit, den Leser die verschiedensten Gefühle gleichzeitig empfinden zu lassen. Traurigkeit, Wut, Hoffnung und Freude wechseln sich im Eiltempo hab. Lachen. Weinen. Lachen. Weinen. Es ist eine gigantische Achterbahnfahrt. Ich wurde von dieser Story gepackt, kräftig durchgeschüttelt und sprachlos zurückgelassen. Die Charaktere sind ebenso großartig. Sie wurden lebendig, tiefgründig und komplex beschrieben. Genau richtig, um mit ihnen mitzufiebern und mitzuleiden. Die Handlung ist vielleicht nicht zu 100% realistisch, aber welches Buch ist das schon? Wichtig ist, dass ich komplett mitgerissen wurde und vor dieser Autorin den Hut ziehen muss. Denn solche Bücher können nur ganz wenige schreiben. Respekt!

Nachdem Tristan und Liz neue Nachbarn sind, laufen sie sich natürlich zwangsläufig immer wieder über den Weg. Liz verspürt eine magische Verbindung zu Tristan, der stößt sie aber regelmäßig mit seiner schroffen und unhöflichen Art vor den Kopf. Liz bleibt aber hartnäckig, und so kommen sich beide näher um gemeinsam die Vergangenheit zu bewältigen. Das Schicksal hat sie zusammengeführt, und vielleicht können sich Tristan und Liz gegenseitig heilen.

Spannungsbogen
An Spannung mangelt es nun wirklich nicht. Ich hatte richtiges Herzklopfen beim Lesen. Mich hat die Geschichte richtig fertiggemacht. Im positivem Sinne natürlich. Es kommen so viele überraschende Wendungen, dass ich regelrecht durch den Wind war. Die Story wird grandios aufgebaut und zum Ende kommt nochmal der Oberhammer. Da entwickelt sich die Handlung schon fast zum Psychothriller. Ich habe jedes Wort aufgesaugt und konnte nicht aufhören, bis ich wusste, wie alles endet. Genauso muss es sein!

Taschentuchfaktor
Ich habe angefangen zu lesen, und dachte mir nach ein paar Seiten: Nein, bitte nicht! Ich wusste sofort, es passiert etwas Schreckliches. Man will nicht weiterlesen, aber man muss es einfach, es geht nicht anders. Und dann passiert es auch schon: Die Tränen kullern einem die Wangen hinunter und man ist völlig paralysiert. Ich sage ja immer: Ein Buch, das es schafft, mich zum Weinen zu bringen, ist ein gutes Buch. Und was soll ich sagen: Ich habe Rotz und Wasser geheult. Das sagt doch schon alles.

Erotikfaktor
Es kommen ein paar wunderbare Erotikszenen im Buch vor. Erst ist es gefühlvoller, verzehrender Sex, der dazu da ist, Tristan und Liz in eine Welt zu entführen, in der noch alles gut war. Später, als die beiden ihre Gefühle füreinander zulassen, werden die Szenen auch verspielter und spaßiger. Alle Passagen sind niveauvoll und mit sehr viel Herzenswärme beschrieben.

Minisnippet
„Du hattest einen Sextraum von mir?!“, brüllte er, und ich schlug ihm wie aus Reflex auf den Arm. Mr Henson gluckste. „Welch überraschende Wendung.“

Ein gemeines Lächeln spielte um Tristans Lippen, und nun war es offiziell: Ich. Sterbe. Er beugte sich vor und flüsterte: „Habe ich die Sache mit meiner Zunge an deinen Lippen gemacht?“

Ich wurde rot. „Von welchen Lippen sprechen wir?“, flüsterte ich zurück. Sein wölfisches Grinsen wurde noch breiter. „Du böses, böses Mädchen.“

Fazit:
„Die Luft zu Atmen“ ist keine alltägliche Liebesgeschichte. Es ist ein Buch, das mich ganz tief in der Seele berührt hat. Die Protagonisten werden mich noch lange begleiten, denn ihr Schicksal ist keines, das man so schnell vergisst. Brittainy C. Cherry ist wirklich ein Stern am Autorenhimmel und ich warte jetzt schon sehnsüchtig auf ihr nächstes Buch. Ganz klare Leseempfehlung von mir und volle 5 Sterne. Wenn ich dürfte, würde ich 10 Sterne vergeben!


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