Cover
Das Cover wirkt sehr edel und stylish. Man sieht die Rückansicht einer blonden Frau, die eine dezente und unaufdringliche Sinnlichkeit ausstrahlt. Der Buchtitel ist besonders raffiniert gestaltet, die Zahl „100“ ist ein Ausschnitt einer Skyline, die einen tollen Blickfang darstellt. Ein perfektes Gesamtbild, wenn man bedenkt, dass die Story in Manhattan spielt und es sich vorwiegend um die High Society handelt. Das Cover gefällt mir demnach ausgesprochen gut.
Protas
Avery Ross ist brotlose Künstlerin und hält sich mit einem Kellnerjob über Wasser. Sie wollte mit ihren Gemälden in New York den Durchbruch schaffen, aber dieser Traum zerfällt gerade zu Staub. An ihrem absoluten Tiefpunkt, erhält sie die Chance ein Luxus-Apartment in Manhattan zu sitten. Sie ist eine Frau mit vielen Geheimnissen. Eines davon ist ziemlich leicht zu erraten, wenn man zwischen den Zeilen liest. Es ist fast schon ein Klischee, aber dennoch gut umgesetzt. Am Ende des Buches wird aber klar, dass Avery noch sehr viel mehr Geheimnisse verbirgt. Ihre Unfähigkeit anderen Menschen zu vertrauen und sich helfen zu lassen, war verständlich und glaubwürdig. Ich mochte ihren Charakter, sie ist in keiner Hinsicht das unerfahrene, naive Spielzeug.
Dominic Baine ist Besitzer des Apartment-Komplexes, in dem Avery vorübergehend lebt. Er hält die Rolle des gutaussehenden Milliardärs inne, natürlich ist er geheimnisvoll und von seiner Vergangenheit emotional geschädigt. Eigentlich bleibt seine Story das ganze Buch über ein großes Mysterium. Was man über Nick erfährt, hat mir aber sehr gefallen. Er ist total hingerissen von Avery und möchte ihre Hingabe, er möchte für sie sorgen. Natürlich ist das Problem, dass er alles über ihre Geheimnisse wissen möchte, aber keine Absicht hat seine eigenen zu teilen.
Schreibe & Inhalt
Ich bin großer Fan der „Midnight Breed“-Reihe von Lara Adrian. Dieses Mal geht es aber nicht um das Fantasy Genre, sondern um eine erotische „Milliardär-Helden-Story“, von denen der Leser ja aktuell überschwemmt wird. Besonders bekannt sind da „Fifty Shades“ oder „Crossfire“. Die Autorin hat zwar ihre persönliche Note hinterlassen, aber eine Ähnlichkeit zu besagten Reihen ist unverkennbar. Der Schreibstil ist gewohnt gefühlvoll und mitreißend. Jede Szene ist sehr detailreich beschrieben, sodass ein genaues Bild im Kopf entsteht. Dadurch schafft es Lara, den Leser in ihren Bann zu ziehen, genau das liebe ich so an ihren Büchern. Die Protagonisten sind bisher interessant gezeichnet, da aber noch vieles ungelüftet bleibt, muss man erst sehen, wie sich beide weiterentwickeln. Ihre Beziehung zueinander ist sexy und heiß, aber auch zart und süß an den richtigen Stellen. Der Umgang ist überwiegend unbeschwert, was ich so nicht erwartet habe, wenn man bedenkt, dass Avery von Anfang an gelogen hat. Ein kleiner Kritikpunkt ist für mich der Beginn der Story. Eine erfolgreiche Geschäftsfrau übergibt einer völlig fremden Kellnerin ihr sündhaft teures Apartment, um es für 4 Monate zu beaufsichtigen. Ja, es ist eine fiktive Handlung, aber das entbehrt nun wirklich jeder Realität. Meiner Meinung nach, hätte die Autorin eine bessere und glaubhaftere Alternative finden können. Aber gut, ich konnte schnell darüber hinwegsehen, und habe den weiteren Verlauf überwiegend genossen.
Spannungsbogen
Wie schon erwähnt, strotzt die Story nur so vor dunklen Geheimnissen. Man bekommt hier und da ein paar Köder hingeworfen, oder mehr oder weniger subtile Hinweise. Dem Leser bleibt so eigentlich nichts anderes übrig, als gespannt die Geschehnisse zu verfolgen. Die große Frage ist über das Ende hinaus: Was haben Avery und Nick noch alles zu verbergen?
Erotikfaktor
Sex ist allgegenwärtig in diesem 1. Band. Avery und Nick verspüren ein großes Verlangen aufeinander, welchem sie auch regelmäßig nachgeben. Die Erotikszenen sind leidenschaftlich, berauschend und fesselnd. Das Kopfkino lief auf Hochtouren bei diesen wunderschönen bildhaften Beschreibungen. Für mich hätte es aber auch ein bisschen weniger Sex sein können, mehr Dialoge zwischen den beiden wären von Vorteil gewesen. Nichtsdestotrotz ist jedes Aufeinandertreffen eine Wohltat für die erotischen Gelüste 😉
Minisnippet
Ich weiß, wie gut du dich anfühlst.Wie eng du bist.
Dieser süße, kleine, gierige Schoß.
Selbst hier kann ich spüren, wie du mich mit deiner feuchten Wärme ganz eng umschließt.
Allmächtiger. Ich muss keuchen, als ich seine provokanten Worte lese. Meine Finger reiben jetzt fester über meine steife Knospe und dringen zielbewusst in meinem feuchten Schoss ein. Ich bin entsetzt über meinen Mangel an Kontrolle, aber ich kann nicht aufhalten, was Nick begonnen hat. Ich rutsche auf dem Sessel weiter nach unten und spreize meine Schenkel noch mehr, sodass ich mich besser berühren kann. Meine Hüften heben und senken sich im gleichen Rhythmus, wie meine Hand sich bewegt. Mein Körper giert nach etwas, das ich ihm allein nicht geben kann. Ich will ihn. Wenn Nick jetzt hier wäre, würde ich es ohne Bedenken mit ihm treiben … ohne mich nur eine Sekunde lang darum zu scheren, dass sich mein Boss und ein Restaurant voller Menschen auf der anderen Seite der Tür befinden.
Fazit:
Ein gelungener Start für die „100“-Reihe. Dieses Buch stellt die Charaktere Avery und Nick vor und beginnt damit, viele Fragen aufzuwerfen, die aber bis zum Schluss unbeantwortet bleiben. Das Hauptmerk liegt auf den Erotikszenen, denn davon gibt es sehr, sehr viele. „For 100 Days – Täuschung“ konnte meine Neugier wecken, und ich bin gespannt, welche Überraschungen mich in Band 2 erwarten und hoffe, die Autorin kann sich noch steigern. Ursprünglich wollte ich 3 Sterne vergeben, da die Story aber wirklich Potenzial hat, und es sich hier um den Auftakt der Reihe handelt, runde ich auf 4 Sterne auf 😉
„For 100 Days – Täuschung“ von Lara Adrian