Rezension Taint verdorben von S.L. Jennings

Cover
Das Cover ist durch diesen megascharfen Kerl natürlich ein toller Blickfang. Der silberne Glanz verleiht dem Bild etwas ganz Besonderes. Die Schrift- und Farbwahl des Buchtitels wirkt sehr dominant und ist das Sahnehäubchen auf dieser wunderschönen Gestaltung.

Protas
Justice Drake leitet ein spezielles Camp, in dem aus braven Ehefrauen Granaten im Bett werden soll. Er gibt sich als strenger Lehrer und bester Freund, der schonungslos seine Meinung über die Damen preisgibt. Damit macht er sich natürlich auch ein paar Feinde, die seine Offenherzigkeit nicht wirklich zu schätzen wissen. Er ist ein Mann mit einem riesengroßen Ego, der glaubt, Frauen seien lediglich dazu da, um für die gnädigen Herren zu kochen, putzen und ihnen willenlos zu dienen. Nette, hübsche Anhängsel, die eigentlich nichts zu sagen haben. Die Weltanschauung von Justice bekommt durch die Kursteilnehmerin Ally aber Risse und seine Kontrolle über sich selbst schwindet zunehmend.

Schreibe & Inhalt
Als „Taint – verdorben“ vom Sieben Verlag angekündigt wurde, war ich Feuer und Flamme. Zum einen gefiel mir das Cover richtig gut, zum anderen war der Klappentext so schön provokant und mit einer „In your face“-Attitüde formuliert. Die Story ist komplett aus der Sicht des männlichen Protagonisten geschrieben, was ich hier total spannend und anders finde. Der Schreibstil an sich ist sehr flüssig zu lesen mit einer direkten Ausdrucksweise, es wird wirklich kein Blatt vor den Mund genommen. Justice liebe und hasse ich gleichermaßen. Seine Kommentare und Gedanken über Frauen sind manchmal echt grenzwertig. Trotzdem wirkt diese Bad Boy-Masche auch unglaublich anziehend. Krass, arrogant, selbstverliebt und gemein, aber eben auch „hot as hell“. Ally mochte ich sehr gerne, obwohl sie neben Justice natürlich etwas blass erschien. Dennoch hat sie mit ihrer frechen Art frischen Wind in die Story gebracht. Als sie dann auch erkennt, dass sie ihre Ehe nicht mehr retten will, steigt die Temperatur zwischen ihr und Justice. Als Paar haben sie eine richtig tolle Chemie. Ihre Annährung und die Entwicklung der Gefühle wird nicht überstürzt, man spürt und erkennt den Wandel den beide durchlaufen, sehr schön.

Spannungsbogen
Die Geschichte liest sich durchgehend spritzig, gegen Ende bekommt die Handlung sogar noch einen gewaltigen Spannungsschub. Die Charaktere sind so unterhaltsam und erfrischend dargestellt, dass ich dieses Buch in einem Rutsch durchlesen musste.

Taschentuchfaktor
Es gibt genügend dramatische Momente, um den Leser mitfiebern zu lassen.  Trotzdem ist die Handlung nicht derart tiefgängig, dass man viele Tränen befürchten muss. Darauf zielt dieses Buch auch gar nicht ab.

Erotikfaktor
In Anbetracht des Klappentextes habe ich eine total heftige und versaute Story erwartet, war dann aber doch relativ überrascht, dass es vergleichsweise harmlos zugeht. Aber keine Sorge, es wird definitiv heiß und derb 😉

Minisnippet
„Also … was genau machen Sie? Sind sie ein Lehrer oder so etwas?“, fragt sie kaum lauter als ein Wispern.
„Mehr ein Berater. Sie alle haben ein echtes Problem und ich hoffe, ich kann Ihnen ein paar Vorschläge machen, Ihre Lage zu verbessern.“
„Welche Lage?“
Heilige Schei*e. Test, Test … ist das Ding an, oder hat das Botox schon begonnen, ihre Hirnzellen zu oxidieren? Ich lächle angestrengt, trotz der erschwerten Umstände. Geduld ist ein wichtiger Schlüssel in meinem Beruf. Meistens fühle ich mich mehr wie ein überarbeiteter Kindergärtner als ein Lebensstil-Helfer. Immer dasselbe.

Fazit:
Eine humorvoll und provokant geschriebene Geschichte, die bestens geeignet ist für zwischendurch. Mit Justice und Ally bekommt man ein charismatisches Heldenpaar, dass mir schöne Lesestunden bereiten konnte. Der große WOW-Effekt bleibt aber aus und meine doch hohen Erwartungen wurden leider nicht ganz erfüllt. Ein empfehlenswertes Buch, wenn man über kleine Mängel hinwegsehen kann.


„Taint – verdorben“ von S.L. Jennings 


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